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Finanztrends 2023

Beyond, unsere europaweite Roadshow für Finance Leader:innen, liegt nun schon eine gefühlte Ewigkeit zurück. Aber einige Trends, die wir während unserer Podiumsdiskussionen identifizieren konnten, sind auch 2024 noch brandaktuell:

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Arbeitsweise von Finanzteams wie nie zuvor. Und CFOs tun längst mehr als Zahlen zu jonglieren und sind heute in jedem Unternehmen vor allem als wichtige strategische Partner:innen gefragt. 

Wir finden, es lohnt sich, diese und andere Trends nochmals genauer unter die Lupe nehmen, um herauszufinden, was sie konkret für die Praxis von Finanzteams 2024 bedeuten.

1. Vor der digitalen Transformation gibt es kein Entrinnen

„Die digitale Transformation ist nicht nur machbar, sie ist zwingend notwendig.“ Das meint Liz Sheldon, Head of Accounting Partnerships bei Pleo und Moderatorin des Panels zur digitalen Transformation auf unserem Beyond-Event in London. 

„Veränderungen im Hypertempo sind heute Normalität“ – Jeppe Rindom, CEO von Pleo

Während die digitale Transformation früher vielleicht lediglich die IT-Abteilung eines Unternehmens tangierte, betrifft sie heute uns alle – ob wir als Kund:innen, Mitarbeitende oder Stakeholder:innen agieren. Spätestens seit der Covid-19-Pandemie hat sie uns alle geschluckt.  

Neben Liz nahm auch Ed Walker, Direktor bei Deloitte, an der Podiumsdiskussion teil. Er weist darauf hin, dass es für Erfolg dennoch mehr als der richtigen Technologie bedarf: „Es geht um Arbeitsweisen, Kultur, Führung und Anpassungsfähigkeit in einer Welt, die sich ständig weiterentwickelt.“

Und dennoch, vor der digitalen Transformation gibt es kein Entrinnen. Auch wenn sich manch einer noch zu zögernd ihr gegenüber verhält.

Jamie Sargent, Manager bei Netsuite, war ebenfalls in London dabei. Er beobachtet, wie Mitarbeitende eine emotionale Bindung zu Tools und Prozessen entwickeln, aus erster Reihe: „Finanzleute neigen dazu, ziemlich risikoscheu zu sein. Sie riskieren, mit der Zukunft nicht mithalten zu können.“

Eine ungünstige Mischung aus Angst vor dem Unbekannten und der Sorge, in fünf Jahren keinen Job mehr zu haben, führt dazu, dass sich einige Teams der digitalen Transformation gegenüber verweigern. 

Die Lösung? Mit Mythen aufräumen und auf Chancen hinweisen.

Karen Ko, unsere frühere Finanzdirektorin, erinnert daran, wie wichtig es ist, sich von veralteter Software trennen zu können: „Machen Sie eine Bestandsaufnahme dessen, was Sie bereits haben. Welche Verträge, Lieferantenbeziehungen, Fähigkeiten und Lizenzen pflegen Sie? Möglicherweise zahlen Sie für Tools, die Sie tatsächlich schon lange nicht mehr benötigen.“ 

Sobald Sie sich über neue und zukunftsorientierte Technologien informiert haben, die für Sie infrage kommen, ist es Ihre Aufgabe als Führungskraft, Ihrem Team die Chancen der Umstellung zu erklären.

Jamie stimmt dem zu, obwohl er betont, wie wichtig es ist, nach der Implementierung einer neuen Software nicht gleich mit der Messung der Kapitalrendite (ROI) zu beginnen. Das kann warten, bis sich Ihr Team mit der neuen Arbeitsweise vertraut gemacht hat. Soll heißen: Überstürzen Sie diese Phase nicht! Fragen Sie sich stattdessen, ob ihr Team pünktlich nach Hause kommt und mehr Freude an der Arbeit hat.

2. KI verändert die Arbeitsweise von Finanzteams

Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass KI bereits seit über 50 Jahren unter uns weilt. Bis in jüngster Vergangenheit wussten jedoch doch nur echte Techies um sie. Spätestens seit November 2022 ChatGPT öffentlich zugänglich gemacht wurde, ist generative KI jedoch in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen.

Torben Andersen, Pleos Engineering Director, und Cristina Criddle, Journalistin bei der Financial Times, diskutierten mit uns in London nun über die Dämonisierung von KI.

KIs werden immer besser, schneller und verarbeiten immer mehr Daten. Viele Unternehmen wittern Chancen und testen den Einsatz von KIs bereits in Pilotprojekten und beobachten dabei ganz genau, was die Konkurrenz macht. 

Laut Cristina ist die Konkurrenz im Auge zu behalten, ein effektiver Weg, um herauszufinden, was im eigenen Unternehmen möglich sein könnte, ohne Investitionen mit unbekannten Auswirkungen zu tätigen: „Diese Dinge sind teuer, und es kann zu Datenkomplikationen kommen, wenn es an Expertise mangelt.“

Torben stimmt ihr zu und verweist auf die zahlreichen Unternehmen, die in diesem Bereich Pionierarbeit leisten, von Googles selbstfahrenden Autos bis zu Amazons Alexa. „Erfinden Sie das Rad nicht neu“, mahnt er, „aber geben Sie Ihren Teams intern Freiraum zum Experimentieren und schauen Sie, was passiert.“ 

Vorbild sind an dieser Stelle etwa Unternehmen, die sich bereits über 70 verschiedene KI-Plattformen angesehen haben und ihre Auswahl von dort aus eingrenzen.

Auch nicht zu vergessen: Denken Sie an Compliance und sprechen Sie mit Ihrem Rechtsteam darüber, wo Grenzen respektiert werden müssen. Dies gilt besonders beim Einsatz von KI in Bereichen, die potenziell parteiisch sind, wie im Personalwesen.

Aktuell beobachten wir verstärkt, dass Finanzteams KI nutzen, um eine Sprache, die in einem Bereich des Unternehmens verwendet wird, an einen anderen anzupassen. Der Finanzjargon ist bekanntlich für Außenstehende oft schwer zu verstehen, was zum Teil auch an vielen Akronymen liegt. „Vielleicht haben Sie einen komplizierten juristischen Schriftsatz, den Sie weiter verbreiten wollen, aber hierfür vereinfachen und kürzen müssen. Das ist ein perfekter Anwendungsfall“, schlägt Cristina vor. 

Überdies kann KI selbstverständlich auch Texte nach wichtigen Punkten durchsuchen, z. B. in einer detaillierten Kostenabrechnung. Oder Sie lassen Ihre KI die Ausgabenrichtlinien Ihres Unternehmens lesen und abgleichen, welche Mitarbeiterausgaben nicht im Sinne Richtlinien sind. „Das ist eine echte Zeitersparnis. Stellen Sie nur sicher, dass Sie die Ergebnisse gründlich prüfen, denn KIs sind – noch – nicht perfekt“, warnt Cristina.

„Betrachten Sie KI-Tools als etwas, das Ihnen durch Ihren Arbeitstag hilft, damit Sie als Mensch präsent sein und sich auf die wichtigen Interaktionen konzentrieren können.“ - Cristina Criddle, Journalistin bei der Financial Times

Und wenn Sie im Finanzwesen arbeiten und sich Sorgen machen, dass KI Ihren Job auslöschen könnte? Das muss nicht sein. 

„KI-Modelle sind dem Menschen in vielerlei Hinsicht überlegen, aber sie können nicht auf dieselbe Weise denken wie wir“, erklärt uns Torben. Anstatt menschliche Aufgaben zu ersetzen, sollten Unternehmen KI nutzen, um die manuelle, alltägliche Arbeitsbelastung ihrer Teams zu reduzieren. Sie kann viele Aufgaben ergänzen, anstatt sie zu verdrängen.

3. Die Rolle der CFOs entwickelt sich ständig weiter

CFOs spielen heute in allen Bereichen eine Rolle, ob in der Talententwicklung oder in puncto technologische Innovation.

Als Finanzdirektorin sieht sich Karen Ko oft als rechte Hand des IT-Teams. „Ich würde stets eine enge Zusammenarbeit zwischen CFO und CTO anstreben, um sicherzustellen, dass wir optimale technologische Lösungen nutzen“, sagt sie. „CFOs sollten darüber nachdenken, wie sie mehr Innovation und Effizienz in ein Unternehmen bringen können.“ 

Und das gilt besonders dann, wenn Kosten gesenkt werden sollen. CFOs hüten den Schlüssel zum Portemonnaie des Unternehmens, während CTOs die beste Software zum niedrigsten Preis kennen. Eine enge Zusammenarbeit bietet sich also wirklich an.

Dabei ein Verständnis für die neuesten Technologien aufbringen zu können, ist ein großer Vorteil für Führungskräfte (und ihre Teams). Von CFOs wird erwartet, dass sie sich große Datenmengen ansehen und Trends und Abweichungen schnell erkennen. „Bis vor Kurzem musste man bis zum Monatsende warten, um Ausgabendaten zu sehen. Jetzt liegen diesen und entsprechende Entscheidungen in Echtzeit vor“, so Karen. Ausgestattet mit diesen Daten vermögen es CFOs, Teams in die richtige Richtung zu lenken.

CFOs spielen eine wichtige strategische Rolle – das war schon immer so, zeigt sich heute aber verstärkt.

„Die Aufgabe von CFOs ist es, Teams anzuleiten und ihnen die Informationen zu geben, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen“, erklärt Karen. Sie empfiehlt CFOs, selbstbewusst die Kontrolle zu übernehmen und Leitlinien zu setzen, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden im Budgetrahmen agieren. Tun sie dies nicht und kommt es zu Budgetverfehlungen, wird die eigene Kompetenz immerhin als Erstes infrage gestellt. 

„Die Beziehung zwischen der Finanzabteilung und dem restlichen Unternehmen ist wichtiger denn je. CFOs sollten nicht von der Organisation abgekapselt sein.“ – Jeppe, CEO von Pleo

Unser Fazit: Es hat uns viel Spaß gemacht, mit unseren Beyond-Events durch Europa zu reisen und von Branchenführer:innen zu lernen.

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