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CFOs beim Arbeiten

Seit Jahren erleben wir eine bemerkenswerte Entwicklung im Berufsbild des deutschen Chief Financial Officers (CFO). Einst primär als Finanzexpertinnen und Finanzexperten betrachtet, sprengen ihre Aufgaben heute die Grenzen der ursprünglichen Berufsdefinition. Die Rolle der CFOs hat sich zu einer entwickelt, die weit über den traditionellen Bereich Finanzen hinausgeht. CFOs sind heute strategische Berater:innen, Innovator:innen und wesentliche Akteur:innen in der Unternehmensführung.

Aber was genau bedeutet das eigentlich? Was genau sind die aktuellen Aufgaben von CFOs? Vor welchen Herausforderungen stehen sie 2024?

Wir werfen einen Rundumblick und sagen einige der im Jahr 2024 wichtigsten To-dos für CFOs voraus.

Was macht ein CFO?

CFO ist die Abkürzung für den englischen Begriff „Chief Financial Officer“. In Deutschland entspricht er den Begriffen der „Kaufmännischen Geschäftsführer:innen“ (in einer GmbH), dem Finanzvorstand (in einer AG) oder schlicht den „Finanzdirektor:innen“ bzw. der „Finanzleitung“.

Die Rolle von CFOs umfasst die Verantwortung für sämtliche finanzielle Angelegenheiten eines Unternehmens – also der Finanzstrategie, dem Finanzmanagement und der finanziellen Gesamtleistung.

CFOs leiten die Finanzkommunikation und agieren als Strategieverantwortliche im Vorstand an der Seite von CEOs bzw. der Geschäftsleitung und anderen Manager:innen. Dementsprechend sind CFOs nicht nur für klassische Finanzaufgaben wie Buchhaltung, Jahresabschlüsse und Finanzierungen zuständig. Im Zuge der Digitalisierung und der Automatisierung von Arbeitsabläufen übernehmen CFOs mittlerweile verstärkt die strategische Beratung zur Optimierung von Prozessen oder führen Abweichungs-Analysen durch. Sie geben Maßnahmenempfehlungen, treiben deren Umsetzung voran und behalten den Überblick über das große Ganze, um Chancen und Risiken gleichermaßen frühzeitig zu erkennen.

Buchhaltung: ein Verantwortungsbereich, aber nur bedingt eine Kernaufgabe

Eine ordnungsgemäße Buchhaltung und Finanzberichterstattung liegt im Verantwortungsbereich eines jeden CFOs. Und dennoch stellt das Aufzeichnen von Finanztransaktionen sowie das Erstellen von Monats-, Quartals-, Halbjahres- und Jahresabschlüssen nach HGB und IFRS/IAS für solche nicht zwangsläufig eine Kernaufgabe dar. Insbesondere in größeren Unternehmen oder Konzernen hat sich der Umfang und die Komplexität der Rolle eines CFOs im Laufe der Zeit deutlich erweitert und konzentriert sich heute vermehrt auf das strategische Finanzmanagement.

So gesehen kommt CFOs vielmehr das Überwachen der Buchhaltung, genauer gesagt der gesamten Finanz- und Buchhaltungsfunktionen zu. Im Rahmen der Finanzbuchhaltung geht es dabei um die Aufzeichnung von Geschäftstransaktionen, die Erstellung von Bilanzen sowie von Gewinn- und Verlustrechnungen und Cashflow-Statements. Die Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung verwaltet Zahlungseingänge und -ausgänge. Lohnbuchhaltung, Anlagenbuchhaltung sowie Steuerbuchhaltung sind weitere grundlegende Finanzbereiche, die CFOs zu verantworten haben.

Nicht zuletzt deswegen obliegt CFOs auch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sowie regulatorischen Anforderungen: Steuergesetze, GAAP (Generally Accepted Accounting Principles) oder IFRS (International Financial Reporting Standards) müssen CFOs in ihrer neuesten Fassung stets geläufig sein.

Finanzdaten und Bankbeziehungen: die Basis einer soliden Finanzführung und strategischer Finanzplanung

Finanzdaten und Bankbeziehungen sind direkt mit der finanziellen Gesundheit und der operativen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens verbunden und erfordern von Finanzdirektor:innen dementsprechend viel Aufmerksamkeit.

Hinsichtlich der Finanzdaten beginnt für CFOs alles mit der Sicherstellung der Datenqualität. Wie effizient Finanzdaten gesammelt und aufbereitet werden, trägt dazu bei, wie genau und schnell CFOs dem Rest des Unternehmens Finanzberichte, Interpretationen und anschließend Handlungsempfehlungen präsentieren können. Je granularer der Dateneinblick, desto einfacher ist es für Finanzverantwortliche …

  • etwaige zukünftige Wachstumschancen und Ausgabentrends zu identifizieren,
  • Budgets und Prognosen zu erstellen,
  • realistische finanzielle Ziele zu setzen und zu überwachen,
  • Risiken und Kursabweichungen zu bewerten
  • und die allgemeine Finanzstrategie des Unternehmens zu steuern.

Die Pflege von Investor- und Bankbeziehungen dagegen ist ein essenzieller Bestandteil bei der Beschaffung und dem Management von Kapital. CFOs sind stets mitverantwortlich für eine solide Unternehmensfinanzierung, sei es durch Kredite, Anleihen oder andere Finanzinstrumente. Oftmals repräsentieren sie das Unternehmen auch gegenüber Investor:innen und Finanzpartner:innen, kommunizieren finanzielle Ergebnisse, Strategien und Marktpositionierung. Sie behalten das benötigte Betriebskapital sowie finanzielle Risiken im Auge und sorgen für eine nachhaltige Liquiditätsplanung, das den Zielen des Unternehmens entgegenkommt.

Strategieberatung: die Kernaufgabe von CFOs schlechthin in einer sich schnell wandelnden Geschäftswelt

Kommen wir nun dazu, wie CFOs konkret die finanzielle Führung übernehmen und Einfluss auf das Unternehmen nehmen.

CFOs befinden sich in der Position, strategische Visionen und Perspektiven zu bieten, wie finanzielle Ziele erreicht und Ressourcen optimal eingesetzt werden können. Mit ihrem tiefgreifenden Verständnis für die Finanzdaten und -beziehungen eines Unternehmens können CFOs bei wichtigen Entscheidungen beratend tätig sein. Sie verknüpfen Finanzkennzahlen mit den übergeordneten Geschäftszielen, skizzieren Kosten-Nutzen-Analysen, Marktanalysen oder mögliche Zukunftsszenarien oder weisen auf Risiken und Strategien zu deren Minimierung hin. Dies bietet sich besonders bei Fragen rund um Investitionen, Expansionen oder Kostensenkungsinitiativen an. CFOs stellen damit eine Brücke zwischen den Unternehmensfinanzen und dem eigentlichen Betrieb dar.

Zentrale Ansprechpartner:innen für alle Abteilungen

Es bedarf CFOs als Ansprechpartner:innen für alle im Unternehmen aus zweierlei Hinsicht: Zum einen können CFOs mit ihrem direkten Draht zu den Mitarbeitenden sicherstellen, dass die finanziellen Strategien und Ziele des Unternehmens in allen Bereichen verstanden und umgesetzt werden. Zum anderen benötigen sie in ihrer Position als Strategieberater:innen das Feedback und die (Finanz-)Daten aller unterschiedlichen Abteilungen.

CFOs werden folglich automatisch zu zentralen Ansprechpartner:innen, da sie …

- für finanzielle Übersicht sorgen …

CFOs haben eine umfassende Sicht auf die finanzielle Lage des Unternehmens und beraten unterschiedliche Abteilungen zur Erreichung der finanziellen Ziele.

- Budgets und Ressourcen zuweisen …

CFOs arbeiten mit allen Abteilungen zusammen, um Budgets festzulegen und Ressourcen effizient zu verteilen.

- finanzielle Ziele kommunizieren …

CFOs kommunizieren die finanziellen Erwartungen des Unternehmens an die verschiedenen Abteilungen und stellen sicher, dass diese verstanden und berücksichtigt werden.

- Risikobewusstsein schulen …

CFOs informieren und schulen Abteilungen in Bezug auf finanzielle Risiken und Compliance-Anforderungen.

- interne Beziehungen stärken

CFOs benötigen starke Beziehungen zu anderen Führungskräften und Abteilungen, um eine effektive Zusammenarbeit zu fördern und Unternehmensziele zu erreichen.

- technologische Transformation vorantreiben

CFOs spielen oft eine Schlüsselrolle in der digitalen Transformation, indem sie in Technologien investieren, die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Welche Aufgaben kommen 2024 im Speziellen auf CFOs zu?

1. Digitalisieren

Es ist und bleibt ein Schlagwort, das Finanzabteilungen auch 2024 nicht loslässt. Als Digitalisierungsstrategen für mehr Effizienz obliegt es CFOs dabei, primär die folgenden Fragen zu stellen (und zu beantworten):

An welchen Stellen kann dank Digitalisierung im Unternehmen Geld gespart und Bürokratie reduziert werden?

Welcher Infrastruktur, Schnittstellen und Technologie bedarf es im ganzen Unternehmen, damit wir insgesamt effizienter werden? 

Wie skalierbar und flexibel sollte unser ERP-Set-up zur Automatisierung des Ausgabenmanagements sein?

Wie lassen sich Monats- und Jahresabschlüsse (speziell in Multi-Entity-Unternehmen) beschleunigen?

Antworten auf diese Fragen liefert die Fallstudie unseres Kunden Podimo:

Das europaweit agierende Unternehmen für Premium-Audio-Abos und Podcasts schaffte es, mit Pleo nicht nur sein Ausgabenmanagement zu digitalisieren, sondern auch seine Monatsabschlüsse so effizient zu gestalten, dass sie nunmehr nicht mehr als fünf Minuten pro Standort bedürfen.

Hier geht’s lang zum kompletten Customer Case mit Podimo.

2. Künstliche Intelligenz implementieren

Ein weiteres Buzz-Word, an dem es derzeit kein Vorbeikommen gibt. Und das aus gutem Grund: KI liefert unzählige Lösungen zur Effizienzsteigerung und damit Kostensenkung in Unternehmen. Wenn nicht bereits geschehen, haben CFOs jetzt zum einen die Aufgabe, sich mit der Mitarbeiterentlastung durch KI zu beschäftigen, und zum anderen sich hinsichtlich Compliance rund um Künstliche Intelligenz solide aufzustellen. Das unbestreitbare Ziel für CFOs in jedem Fall: Das Meiste aus der KI-Revolution für sich, das Finanzteam und den Rest des Unternehmens herauszuholen.

Einige spezifische KI-Use-Cases in der Finanzabteilung sind übrigens:

  • automatisierte Buchhaltungsprozesse
  • automatisiertes Rechnungswesen
  • erweiterte Datenanalysen (auch um Kostenmuster und Einsparpotenziale zu erkennen)
  • automatisierte Berichterstattungen, Prognosen und Budgeterstellungen
  • Nutzung von KI-Algorithmen im Risikomanagement
  • Chatbots für interne Finanzanfragen
  • Überwachung der Einhaltung von Vorschriften

3. Diversität im Team fördern

Bei den Top 100 Unternehmen des „Fortune“-Magazins bekleiden lediglich drei Personen, die BIPOC (Black, Indigenous, and People of Color) sind, die Position des Chief Financial Officers. Und unter diesen 100 führenden Unternehmen sind nur zwölf CFOs weiblich, wie eine Untersuchung von Accenture aufzeigt. An diesen Zahlen gilt es auch 2024 weiterzuarbeiten. Immerhin ergab eine Analyse der Harvard Business Review längst, dass Teams mit einer vielfältigen Zusammensetzung eine um 45 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, ihren Marktanteil zu erhöhen – verglichen mit homogeneren Teams.

Diverse Teams …

  • … kommen zu kreativeren Lösungen dank vielfältigerer Perspektiven,
  • … spiegeln die Vielfalt der Kundschaft realistischer wider und können deren Bedürfnisse und Verhaltensweisen besser verstehen,
  • … führen nachweislich zu einer erhöhten Mitarbeiterzufriedenheit und wirken sich positiv auf die Unternehmensreputation aus.

Zusammengefasst kann Diversität im Team ein echter Wettbewerbsvorteil sein. Höchste Zeit für CFOs, Recruitingprozesse, die die Chancen unterrepräsentierter Gruppen fördern, unter die Lupe zu nehmen.

4. Cybersecurity aufstocken

CFOs sind heute mehr als je zuvor digitale Gatekeeper, die Unternehmen vor Cyber-Bedrohungen schützen. Die digitale Transformation schreitet weiter voran und Unternehmen sind zunehmend von angreifbaren Technologien abhängig. Mit dieser Abhängigkeit steigt auch das Risiko von Cyberangriffen, die erhebliche finanzielle Schäden verursachen können. CFOs spielen daher eine entscheidende Rolle bei der Risikobewertung und -minimierung in Bezug auf Cyberbedrohungen. Gemeinsam mit den CISOs (Chief Information Security Officers) sind sie verantwortlich dafür, die Sicherheit finanzieller Daten zu gewährleisten. Dies schließt die Entwicklung gemeinsamer Strategien und die Schaffung eines Bewusstseins für Cybersicherheit im gesamten Unternehmen ein.

Auch die Beratung durch externe Cyber Security Advisors kann von großem Wert sein. Diese Experten bieten spezialisiertes Wissen und Erfahrung, die intern möglicherweise nicht vorhanden sind. Sie können helfen, die aktuelle Sicherheitslandschaft zu bewerten, Schwachstellen zu identifizieren und strategische Empfehlungen für den Schutz vor Cyberbedrohungen zu geben. Angesichts der wachsenden Komplexität und des sich ständig ändernden Charakters von Cyberangriffen kann ein externer Berater eine wichtige Ressource sein, um das Unternehmen auf dem neuesten Stand der Cybersicherheit zu halten und finanzielle Risiken zu minimieren.

5. Konjunktur im Auge behalten

Zum einen versteht es sich für Finanzverantwortliche von selbst, die aktuelle Wirtschaftslage im Auge zu behalten. Zum anderen blicken Unternehmer:innen weltweit gebannt auf die sinkenden Wachstumsprognosen für 2024. Und auch die Inflation bleibt aller Voraussicht nach höher, als vielen von uns lieb ist. Aufgaben wie die unternehmerische Burn Rate im Auge zu behalten und diese zu optimieren, stehen also auch 2024 ganz oben auf der Prio-Liste.

Inspiration für geeignete Manöver finden CFOs auch im Vergleich und Austausch mit anderen Unternehmen. Bei Pleo veröffentlichen wir jedes Quartal einen Ausgabenreport, der in über 30.000 Unternehmen europaweit analysiert, welche Ausgabentrends zu beobachten sind.

Quarterly spending report

Vergleichen Sie die Ausgaben Ihres Unternehmens mit Echtzeitdaten aus der Branche

Profitieren Sie von den Erkenntnissen unseres Ausgabenreports für das dritte Quartal 2023. Wir haben die Daten – und die Milliarden ausgegebener Euros – unserer über 30.000 Kundinnen und Kunden genauer unter die Lupe genommen.

6. Finanzen ein neues Gesicht geben

Von Erbsenzähler:innen zu strategischen Partner- und Innovator:innen – Finanzabteilungen haben längst einen Imagewandel verdient. Immerhin ist es auch 2024 eine ihrer Hauptherausforderungen, mit sich schnell ändernden Geschäfts- und Technologieumgebungen Schritt zu halten.

Eine entsprechende Teammentalität ist entscheidend für die Anpassung an neue digitale Prozesse, die Verbesserung der Effizienz und das Erreichen von strategischer Relevanz innerhalb des Unternehmens. CFOs sind dafür verantwortlich, die richtigen Grundvoraussetzungen in ihrem Team zu schaffen und Mitglieder von reaktiven zu strategischen Akteuren zu entwickeln. Ihre Aufgabe ist es, die Balance zwischen effizientem Ausgabenmanagement und einer fortschrittlichen Unternehmenskultur zu finden. Durch proaktive Maßnahmen gegen Ausgabenbetrug und mithilfe sinnvoller Ausgabenkontrollen können CFOs etwa das Unternehmen schützen, ohne als übermäßig restriktiv wahrgenommen zu werden. Das Aufbrechen bestehender Abteilungssilos fördert Zusammenarbeit und Innovation zusätzlich.

Zusammengefasst: Um in ihrem Bestreben erfolgreich zu sein, sollte die Beantwortung folgender Fragen ganz oben auf der CFO-Agenda stehen.

  • Was sind gute Startbedingungen, damit Finanzteams strategisch statt reaktiv handeln können?
  • Wie etablieren wir in unserem Unternehmen konkrete Ausgabenkontrollen, ohne als Erbsenzähler:innen abgestempelt zu werden?
  • Wie können CFO und CIO besser zusammenarbeiten, um die digitale Transformation auch hinsichtlich der Bedürfnisse der Finanzabteilung voranzutreiben?
  • Was sind zukunftsorientierte Managementstile?

7. ESG-Reportings

Eines steht fest: In Zukunft werden CFOs neben all ihren anderen Aufgaben auch die neuen Superhelden im Bereich der ESG-Reportings (Environmental, Social, and Governance) werden müssen. Zumindest dann, wenn sie für eines der ca. 50.000 Unternehmen in Europa oder der 15.000 Unternehmen in Deutschland tätig sind, die das ESG-Reporting betrifft.

CFOs obliegt es dann, die Integration von ESG-Kriterien in die finanzielle Berichterstattung und Entscheidungsfindung des Unternehmens einzuflechten. Im Rahmen dieser liegt es auch an ihnen, Risiken und Chancen zu entdecken und allen sichtbar zu machen. Sie tragen Sorge dafür, dass das Unternehmen in Übereinstimmung mit den wachsenden regulatorischen Anforderungen und Erwartungen der Stakeholder agiert.

8. Finanzierung und Investitionen in der Post-COVID-Welt

Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, auf unvorhersehbare Ereignisse vorbereitet zu sein und gute Kontakte zu Kreditgebern zu pflegen. Zumal die kurzfristige Notwendigkeit, Kredite zu erhalten, mittelfristig zu Schwierigkeiten führen kann, wenn Unternehmen ihre Verschuldungsgrenzen erreichen und beim Einsetzen der Erholungsphase gezwungen sind, ihre Bilanzen zu entlasten, statt zu investieren.

Eine Strategie, sich auf Unvorhersehbares vorzubereiten ist es, sich breit aufzustellen. Dementsprechend haben sich auch Finanzierungsoptionen für Unternehmen post-Covid stärker diversifiziert. Ein Großteil der CFOs interessiert sich heute für flexible und leicht zugängliche Finanzierungsquellen oder Investitionen. Wer es versteht, solche zu identifizieren und zu nutzen, sichert seine Liquidität und trägt zum Unternehmenswachstum bei.

9. Bonus-Hausaufgaben: Kryptowährungen

Was muss ich als CFO über Kryptowährungen wissen? Sind Kryptowährungen für mein Unternehmen interessant? Sollten wir jetzt investieren? …

Wer seine Hausaufgaben in Sachen Kryptowährungen macht, kennt die Antworten auf solcherlei Fragen. Wer dieses Thema betreffend noch nachsitzen muss, dem bietet der Jahresbeginn 2024 den perfekten Rahmen. Dank der Zulassung neuer Bitcoin-ETFs rücken Kryptowährungen ein Stück weiter in die gesellschaftliche Mitte – und werden erneut heiß diskutiert.

Was macht einen guten CFO aus?

Das Jobprofil eines effektiven CFOs (Chief Financial Officers) vereint eine Vielzahl von Qualifikationen, Fähigkeiten und Eigenschaften. Dieses Anforderungsprofil besteht aus einer Kombination aus fundierter Ausbildung, umfangreicher beruflicher Erfahrung, fachlichen Fähigkeiten in Finanzen, strategischen Kompetenzen sowie ausgeprägten Führungsfähigkeiten. Persönliche Eigenschaften wie Anpassungsfähigkeit, eine hohe soziale Kompetenz, kommunikative Stärke und Führungsfähigkeiten sind ebenfalls entscheidend.

Puh … moderne CFOs müssen also nicht nur die finanziellen Aspekte eines Unternehmens meistern, sondern auch als strategische Leader und effektive Kommunikatoren agieren. Sie benötigen Business Intelligence Expertise, Know-how im Risikomanagement und das Talent, strategische Visionen zu entwickeln und umzusetzen. Neben dem traditionellen Set an Fähigkeiten wie analytischem Denken, Durchsetzungsvermögen und technischem Fachwissen, sind heutzutage zusätzlich eine breite Palette von Soft Skills gefragt.

Die fachlichen Fähigkeiten eines guten CFOs umfassen konkret:

  • Finanzwissen: ein tiefgehendes Verständnis des Finanzwesens, Buchhaltung, Budgetierung, Finanzplanung und -analyse.
  • Strategische Planung: einen Sachverstand zur Entwicklung und Umsetzung von langfristigen Geschäftsstrategien.
  • Kenntnisse in Rechnungslegung und Compliance: das Verständnis internationaler und nationaler Rechnungslegungsstandards sowie rechtlicher und regulatorischer Anforderungen.
  • Risikomanagement: die Fähigkeit zur Identifikation, Analyse und Steuerung finanzieller Risiken.

Geschäfts- und Branchenkenntnisse, die CFOs mitbringen sollten:

  • Branchenkenntnisse: ein tiefes Verständnis der spezifischen Herausforderungen und Chancen der Branche, in der das Unternehmen tätig ist.
  • Marktverständnis: die Fähigkeit, Markttrends zu erkennen und darauf zu reagieren.
  • Technologieeinsatz: ein Verständnis für den Einsatz von Technologie zur Verbesserung der finanziellen Prozesse und Leistung.

Strategisches Können, das von CFOs erwartet wird:

  • Analytisches Denken: die Analyse komplexer Daten, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
  • Strategisches Denken: die Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszublicken und die langfristigen Auswirkungen von Entscheidungen zu berücksichtigen.
  • Innovationsfähigkeit: Offenheit für neue Ideen und Ansätze, um das Unternehmen voranzubringen.

Führungs- und interpersonelle Fähigkeiten (Soft Skills), die moderne CFOs ausmachen:

  • Teamleitung und Entwicklung: die Expertise, ein starkes Finanzteam aufzubauen, effektiv zu führen und zu motivieren.
  • Interne und externe Kommunikationsstärke: Klare, überzeugende und effektive kommunikative Skills im Umgang mit Stakeholdern, Teammitgliedern und anderen Abteilungen.
  • Entscheidungsfähigkeit: Selbstsicherheit und Stärke, wichtige Entscheidungen zu treffen und zu vertreten.
  • Beziehungsaufbau und Netzwerken: Aufbau und Pflege starker Beziehungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens.
  • Verhandlungsgeschick: Geschick in der Verhandlungsführung mit externen Partner:innen, Investor:innen und anderen Stakeholdern.
  • Veränderungsmanagement: Fähigkeit, das Unternehmen durch Veränderungsprozesse zu führen.
  • Empathie und emotionale Intelligenz: Verständnis und Einfühlungsvermögen, um mit unterschiedlichen Persönlichkeitstypen effektiv zu interagieren, die Bedürfnisse anderer nachzuvollziehen und Personal zu motivieren.
  • Integrität und Ethik: ein starker ethischer Rahmen und Integrität im Umgang mit vertraulichen und sensiblen Informationen.
  • Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft: Flexibilität, sich an veränderte Umstände anzupassen und kontinuierlich dazuzulernen.

Qualifikationen und Erfahrungen, die bei CFOs vorausgesetzt werden:

  • Oftmals ein akademischer Hintergrund: Häufig wird ein höherer Abschluss in Bereichen wie Finanzen, Wirtschaft, Rechnungswesen oder ein MBA erwartet.
  • Berufserfahrung: umfangreiche Erfahrung in der Finanzbranche, idealerweise in leitenden Positionen mit zunehmender Verantwortung.
  • Branchenspezifische Erfahrung: Erfahrung in der spezifischen Branche des Unternehmens kann von Vorteil sein.

Was sind wichtige Erfolgsindikatoren für CFOs?

Hier bei Pleo glauben wir, dass neben einer Kombination aus fachlichen Fähigkeiten, strategischem Denken, Führungsqualitäten und Offenheit gegenüber Wandel zukünftig drei Aspekte für den Erfolg von CFOs ausschlaggebend sein werden:

Fazit: 2024 gilt es Führungsstärke zu zeigen

Das Jahr 2024 bietet CFOs die Chance, ihre Führungsqualitäten neu zu definieren und zum Tragen kommen zu lassen. 2024 bedarf es einer Führung, die auf Anpassungsfähigkeit, strategischer Weitsicht und einem ausgeprägten Verständnis für aktuelle Trends und die sich wandelnden Bedürfnisse des Marktes und der Gesellschaft basiert. CFOs, die diese Herausforderungen annehmen und ihre Rolle aktiv neu gestalten, werden entscheidend zum langfristigen Erfolg und zur Resilienz ihrer Unternehmen beitragen. Da sind wir uns ganz sicher!


Noch Fragen zur Rolle von CFOs? Hier einige weitere FAQs … 

Ist ein CFO auch Geschäftsführer:in?

Auch wenn die genauen Rollen je nach Unternehmensgröße und -struktur variieren, ist ein CFO (Chief Financial Officer) ist in der Regel nicht der/die Geschäftsführer:in eines Unternehmens – selbst wenn er in einigen Unternehmensstrukturen eine ähnliche Rolle einnimmt. Stattdessen berichtet der CFO in der Berichtslinie oft direkt an den Chief Executive Officer (CEO) und ist für die Finanz- und Buchhaltungsabteilungen verantwortlich. Die Aufgabenbereiche eines CFOs umfassen Finanzmanagement, Berichterstattung und strategische Planung, während der CEO die Gesamtverantwortung für das Unternehmen trägt. Die genauen Rollen können je nach Unternehmensgröße und -struktur variieren.

Was verdient ein CFO?

CFO-Gehälter im deutschsprachigen Raum variieren je nach Erfahrung, Unternehmensgröße und weiteren Faktoren. Im Jahr 2024 liegen die Gehälter für CFOs in Deutschland in einem breiten Spektrum.

  • Das mittlere Jahresgehalt eines CFOs in Deutschland beträgt laut kununu etwa 127.300,00 EUR. 
  • Ebenso laut kununu liegt das Einstiegsgehalt eines Chief Financial Officers (CFO) in Deutschland in der Regel zwischen 68.700,00 EUR und 99.500,00 EUR. Dies gilt für CFOs mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung in dieser Position.
  • Für Top-Verdiener mit mehr als 10 Jahren Berufserfahrung kann das Gehalt zwischen 193.160,00 EUR und 224.000,00 EUR liegen​​.
  • In mittelständischen Unternehmen in Deutschland verdienen CFOs laut Markt und Mittelstand allgemein mehrheitlich zwischen 60.000,00 und 150.000,00 EUR pro Jahr​​.
  • Ein signifikanter Anteil (31 %) der CFOs in mittelständischen Unternehmen verdient dabei zwischen 150.000,00 und 199.000,00 EUR pro Jahr, und 23 % erhalten sogar mehr als 200.000,00 EUR.

Was benötige ich, um CFO zu werden?

Um CFO zu werden, ist in der Regel ein Hochschulabschluss in BWL (Betriebswirtschaftslehre), Finanzwesen oder einem verwandten Bereich erforderlich, oft ergänzt durch einen MBA oder eine ähnliche Qualifikation. Später sind dann eine umfassende Berufserfahrung im Finanzbereich, Führungskompetenzen und Fachkenntnisse in Bereichen des Finanzmanagements, Buchhaltung und strategische Planung wesentlich. Kommunikative und analytische Fähigkeiten, Verhandlungsgeschick und ein tiefes Verständnis für die Geschäftsabläufe und -strategien des Unternehmens sind ebenfalls unabdingbar. Weiterbildungen und Zertifizierungen verbessern die Chancen zusätzlich.

Welche Aufgaben haben Interim-CFOs?

Interim-CFOs, häufig über eine Personalberatung rekrutiert, übernehmen temporär die Aufgaben eines regulären CFOs in Übergangsphasen wie Führungswechseln oder Restrukturierungen. Ihre Kernverantwortlichkeiten umfassen die Leitung der Finanzoperationen, die Gewährleistung der Genauigkeit in der Finanzberichterstattung und -analyse sowie die Unterstützung bei strategischen Entscheidungen. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Risikomanagement und helfen oft bei der Implementierung von Veränderungen, um die Finanzstabilität und Effizienz im Unternehmen zu sichern. Interim-CFOs bringen umfassendes Fachwissen mit, um in Zeiten des Wandels Orientierung und Stabilität zu bieten. Sie sind oft erfahrene Finanzexperten, die schnell in neue Umgebungen eintauchen und effektive Lösungen in kurzer Zeit anbieten können.

Welche Weiterbildungen bieten sich für CFOs an?

Für CFOs bieten sich diverse Weiterbildungen an, um ihre Fähigkeiten zu vertiefen und aktuelle Kenntnisse zu erweitern. Dazu zählen Programme in …

  • fortgeschrittener Finanzanalyse,
  • strategischem Management,
  • Leadership-Entwicklung,
  • Risikomanagement und regulatorische Compliance,
  • nachhaltige Finanzen und ESG-Reporting,
  • internationale Finanzmärkte und -regulationen,
  • oder auch Datenanalysetechniken und Business Intelligence-Tools.

Zertifizierungen wie CFA (Chartered Financial Analyst) oder CPA (Certified Public Accountant) können ebenfalls wertvoll sein. Soft-Skill-Seminare, etwa in Kommunikation oder Konfliktmanagement, runden das Profil ab.


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