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Steuern – sicher eines Ihrer Lieblingsthemen 🥴. Besonders wichtig für Unternehmen ist die Mehrwertsteuer, die immer dann anfällt, wenn ein Kauf oder Verkauf getätigt wird. Während manchmal nur 7 % Mehrwertsteuer fällig sind, müssen Sie für andere Güter und Dienstleistungen mit einem Steuersatz von 19 % rechnen. Gar nicht so einfach, immer den Überblick zu behalten, wann welcher Satz Anwendung findet. Aber wir können Sie beruhigen: So schwierig ist das Ganze eigentlich gar nicht. 🤫

Ob mit einem Satz von 7 % oder 19 % besteuert wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab – vor allem aber davon, ob die Güter und Dienstleistungen als Grundbedarf eingestuft werden. 💡 Nehmen Sie das Thema nicht auf die leichte Schulter, denn: Die Berechnung der MwSt. muss unbedingt mit dem korrekten Steuersatz erfolgen, dies wird vom Finanzamt genau geprüft. 🧐 Als Unternehmen sollten Sie sich daher unbedingt näher mit dem Thema befassen. Was es mit der Mehrwertsteuer genau auf sich hat und wann die Mehrwertsteuer mit 7 Prozent anfällt, erklären wir in diesem Beitrag.

Mehrwertsteuer: Was ist das eigentlich?

Bevor wir genauer auf den Steuersatz von 7 % eingehen, schadet ein kleiner Crashkurs in Sachen Mehrwertsteuer nicht. 👩🏻‍🏫 Die Mehrwertsteuer wird auch als Umsatzsteuer bezeichnet und besteuert den Mehrwert innerhalb einer Wertschöpfungskette. Daher fällt sie bei allen Verkäufen von Dienstleistungen und Waren an. Getragen wird die Verbrauchssteuer glücklicherweise vom Endverbraucher bzw. der Endverbraucherin. 🐞

Seit der Einführung im Jahr 1968 ist der Steuersatz für die Mehrwertsteuer stetig angestiegen. 📈 Während der Mehrwertsteuersatz ursprünglich 5 Prozent ermäßigt bzw. 10 Prozent als Regelsatz betrug, liegt die Steuer mittlerweile bei 7 Prozent ermäßigtem Steuersatz und bei 19 Prozent im Regelsatz. Wann 7 Prozent MwSt. anfallen und wann 19 Prozent MwSt. hängt davon ab, ob die Produkte und Leistungen dem Grundbedarf zugeordnet werden oder nicht.

Was ist der Unterschied zwischen Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer?

Die Begriffe Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer werden in Deutschland weitgehend synonym verwendet. Es handelt sich dabei um ein und dieselbe Art an Steuer, der Begriff Mehrwertsteuer wird jedoch eher umgangssprachlich verwendet. Wer die korrekte Bezeichnung nutzen möchte, sollte von der Umsatzsteuer sprechen. ✅ Das dazu passende Umsatzsteuergesetz (UStG) gibt hier Hilfestellung, denn ein Mehrwertsteuergesetz suchen Sie im deutschen Gesetzbuch vergeblich. 🍅👀 Ihre eingenommene Umsatzsteuer können Sie als Unternehmen gegen Ihre ausgegebene Umsatzsteuer gegenrechnen. Das ist der sogenannte Vorsteuerabzug.

Wo steht, wann wie viel Mehrwertsteuer anfällt?

Wie alles in Deutschland wird die Anwendung des korrekten Mehrwertsteuersatzes im Gesetzbuch geregelt – genauer gesagt in § 12 Abs. 1 UStG, § 12 Abs. 2 UStG und § 4 UStG. 📖 Eine Unterscheidung ist vor allem zwischen der Anwendung des ermäßigten Steuersatzes und des Regelsatzes wichtig. Nur die wenigsten Leistungen sind gänzlich steuerfrei. 🤧

  • 7 Prozent Umsatzsteuer nach § 12 Abs. 2 UStG: Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz gilt für Produkte und Leistungen zur Deckung des Grundbedarfs. 👶 Dazu gehören Grundnahrungsmittel, Tickets für Veranstaltungen im Kultur- & Sportbereich, öffentliche Verkehrsmittel und Achtung: bis März 2024 auch Gas. 🙌
  • 19 Prozent Umsatzsteuer nach § 12 Abs. 1 UStG: Der reguläre Mehrwertsteuersatz wird auf den Nettobetrag für alle Waren und Dienstleistungen aufgeschlagen, die weder dem ermäßigten Steuersatz unterliegen noch umsatzsteuerfrei sind. 🤝
  • 0 Prozent Umsatzsteuer nach § 4 UStG: Manche Dienstleistungen und Produkte sind umsatzsteuerfrei und werden mit einem Mehrwertsteuersatz von magischen 0 Prozent besteuert. 🤑 Dazu zählen unter anderem Versicherungen. 

Wann fallen 7 % MwSt. an?

Die verflixten 7 – wann die ermäßigte Mehrwertsteuer fällig wird und wann nicht, ist bis heute immer wieder ein Streitpunkt. 🥊 Lediglich im Kultur- und Sportbereich gilt der ermäßigte Steuersatz sicher. Dazu zählen neben Eintrittskarten für Veranstaltungen auch der öffentliche Nahverkehr und Literatur, also Bücher, Zeitschriften oder Zeitungen. 

Die Definition von Waren und Dienstleistungen des Grundbedarfs wird hier schon deutlich komplizierter, denn die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters. Selbst Lebensmittel sind nicht immer eindeutig zuzuordnen. So fällt beispielsweise Milch 🐄🥛 unter den ermäßigten Steuersatz, während bei Sojamilch der Regelsatz fällig wird. 💫 Auf die gleiche Weise verhält es sich mit Äpfeln und Apfelsaft oder Kartoffeln und Süßkartoffeln. 

Nun wäre eine logische Schlussfolgerung, dass Luxuslebensmittel unter den Regelsatz fallen – doch weit gefehlt. 🤡 Denn Froschschenkel, Trüffel und Wachteleier werden beispielsweise ebenfalls mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent versteuert. 🤯 Es gibt zahlreiche kuriose Beispiele für die Undurchsichtigkeit im Mehrwertsteuer-Roulette. So fällt Babynahrung mit 19 Prozent unter den Regelsatz – im Vergleich zu Tiernahrung mit den ermäßigten 7 Prozent Mehrwertsteuer. Ebenso werden Hotelübernachtungen seit einigen Jahren mit nur 7 Prozent besteuert, während das damit verbundene Frühstück mit dem Regelsatz belangt wird. 😵

7 % MwSt. gelten unter anderem für:

  • Essensbestellungen von gastronomischen Betrieben
  • Gas (voraussichtlich bis März 2024)
  • Grundnahrungsmittel wie Brot, Butter und Milch
  • Lebende Tiere
  • Literatur wie Bücher, Zeitschriften und Zeitungen
  • Tickets für Kultur- und Sportveranstaltungen
  • Öffentliche Verkehrsmittel

Was lernen wir also? Nicht immer lässt sich die Mehrwertsteuer logisch erklären. 🤷🏿‍♀️ Das kann für Unternehmen durchaus eine Herausforderung sein, wenn sie keinen Ärger mit dem Finanzamt möchten. Rechtssichere Klarheit schaffen hier die Listen des Umsatzsteuergesetzes.

MwSt. in der Gastronomie: Wann fallen 7 und wann 19 Prozent an?

Die Mehrwertsteuer ist für viele Unternehmen eine Herausforderung, selten ist die Situation jedoch so verzwickt wie in der Gastronomie. Die richtige Besteuerung erscheint hier manchmal so vorhersehbar wie das Drehen an einem Glücksrad. 🎰 Um die Situation besser zu verstehen, lohnt sich der Blick auf die Mehrwertsteuersenkung 2022. Die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wurde in diesem Beschluss pandemiebedingt gesenkt – allerdings nur für Speisen und nur dann, wenn keine Sitzgelegenheiten zur Verfügung stehen bzw. das Essen außer Haus verzehrt wird. Doch selbst hier gibt es Ausnahmen. 🥴 Handelt es sich um Luxusprodukte wie beispielsweise Hummer, werden auch Speisen zum Mitnehmen mit 19 Prozent versteuert.

Immerhin bei den Getränken gibt es (fast) keine Überraschungen. 🙏 Hier gelten grundsätzlich 19 Prozent MwSt. Ausgenommen hiervon sind lediglich Getränke mit einem Milchanteil von über 75 Prozent. Da Milch ein Grundnahrungsmittel ist, werden hier nur 7 Prozent MwSt. berechnet, sofern das Getränk nicht im Restaurant verzehrt wird. Doch Achtung: Dieser Steuersatz gilt ausschließlich für Kuhmilch. 🌱 Pflanzliche Milch hingegen zählt nicht zu den Grundnahrungsmitteln und wird daher immer mit 19 Prozent MwSt. besteuert. 

MwSt. 7 Prozent berechnen: So geht’s

Die Mehrwertsteuer mit 7 Prozent zu berechnen, ist sehr viel einfacher als es nun vermutlich klingt. 😊 Wichtig dabei ❗ : Achten Sie bei der Berechnung darauf, dass der Mehrwertsteuersatz auf den Nettopreis aufgeschlagen wird. 💡 Als Beispiel nehmen wir ein Produkt mit einem Nettobetrag von 10 Euro:

  • Fällt das Produkt unter den ermäßigten Steuersatz, werden 70 Cent MwSt. aufgeschlagen (7 % von 10 Euro). Damit beträgt der Bruttopreis 10,70 Euro.
  • Fällt das Produkt unter den Regelsatz, kommt ein Aufschlag von 1,90 Euro dazu (19 % von 10 Euro). Der Bruttopreis liegt somit bei 11,90 Euro.

Ausländische Mehrwertsteuer zurückfordern

Ein Tipp zum Schluss:

Beim Ein- und Verkauf von Produkten und Dienstleistungen fällt grundsätzlich die Mehrwertsteuer an. Dabei lässt sich die beim Einkauf im Ausland gezahlte Mehrwertsteuer unter bestimmten Umständen zurückfordern, falls EU-Vorschriften gelten. Einen Antrag auf Rückerstattung können Sie online bei Ihrer Finanzbehörde stellen. Diese leitet die Forderung dann an die zuständige Behörde im Ausland weiter.

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