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Rechnungen und Papierkram

Eine Rechnung ohne Mehrwertsteuer – gibt es das überhaupt? Die Antwort auf diese Frage lautet eindeutig: Ja! ✅ Das Umsatzsteuergesetz (UStG) sieht tatsächlich vor, dass bestimmte Unternehmer:innen Rechnungen ohne Mehrwertsteuer an Ihre Kundschaft ausstellen dürfen. Die Kund:innen erhalten eine Rechnung zum Nettopreis, was sich positiv auf die Umsätze auswirken kann. 🤑

Möchten Sie wissen, ob Sie zu den Berechtigten gehören, die eine Rechnung ohne Mehrwertsteuer schreiben dürfen? In diesem Beitrag werden Sie garantiert fündig! ✨

Was ist die Mehrwertsteuer eigentlich?

Die Mehrwertsteuer, abgekürzt MwSt., ist eine Steuer, die die Käufer:innen eines Produktes oder einer Dienstleistung zahlen müssen. Mit der Steuer besteuert der Staat die Wertsteigerung, die sich in den verschiedenen Verarbeitungsschritten vom Rohstoff bis zum Endprodukt für die Ware ergibt. Daher werden die einzelnen Produktionsschritte auch als Wertschöpfungskette bezeichnet. ⛓️

Für den Staat bedeutet die Mehrwertsteuer eine wichtige Einnahmequelle. Die Steuer gehört zu mehreren Steuerarten:

  • Verkehrssteuer, weil sie von den Verbraucher:innen für Käufe im Wirtschaftsverkehr bezahlt wird. 🚦
  • Gemeinschaftssteuer, weil die Einnahmen gemeinsam an den Bund, die einzelnen Bundesländer und die Gemeinden gehen. 👪
  • Indirekte Steuer, weil die Verkäufer:innen die Steuer zwar erheben, sie dann aber an das Finanzamt weiterleiten. 📨

Wie hoch ist der Mehrwertsteuersatz?

Wenn Sie sich einige Rechnungen mit Mehrwertsteuer ansehen, stellen Sie fest, dass sich unterschiedliche Mehrwertsteuersätze auf den verschiedenen Rechnungen befinden können. Das liegt daran, dass es in Deutschland zwei Mehrwertsteuersätze gibt:

  1. 19 % Mwst. für die meisten Waren und Dienstleistungen 👗👔🛵📷💇 
  2. 7 % Mwst. für Lebensmittel, Tiere, Bücher und Kunstgegenstände 🍎🐕📕🖼️

Mehrwertsteuer oder Umsatzsteuer – gibt es einen Unterschied?

Verbraucher:innen begegnet die Mehrwertsteuer auf Rechnungen und Quittungen. 🧾 Auf den Belegen ist der Steuersatz als Pflichtangabe aufgeführt. Außerdem steht dort, wie viel die Steuer als Betrag ausmacht. Der Bruttoverkaufspreis für ein Produkt berechnet sich aus Nettopreis plus Umsatzsteuer. ➕

Unternehmen und das Steuerrecht bezeichnen die Mehrwertsteuer als Umsatzsteuer, weil sie auf den Nettoumsatz aufgeschlagen wird. Wenn das Unternehmen selbst Waren einkauft, wird die bei dem Kauf gezahlte Umsatzsteuer als Vorsteuer bezeichnet. Die Vorsteuer darf das Unternehmen von der Umsatzsteuer abziehen, die es an das Finanzamt abführen muss. ➖ Wenn für die Verkäufer:innen keine Pflicht zur Mehrwertsteuer besteht, können sie auch eine Rechnung ohne Umsatzsteuer ausstellen.

Die Mehrwertsteuer ist Pflicht – oder?

Nein, die Mehrwertsteuer ist in zwei Fällen keine Pflicht:

  1. Wenn es sich um eine umsatzsteuerfreie Leistung nach § 4 UStG handelt. ☝️
  2. Wenn das verkaufende Unternehmen von der Umsatzsteuerpflicht befreit ist. 🦸🏿‍♀️

Das Umsatzsteuergesetz sieht einige Leistungen vor, die nicht umsatzsteuerpflichtig sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Medizinische Leistungen 🧑‍⚕️
  • Kreditvermittlung und andere Finanzdienstleistungen 💳
  • Exporte und Transportleistungen 🚚
  • Darbietungen von Künstler:innen 🎭
  • Lotteriegewinne 💰
  • Bildungsangebote 👩🏽‍🏫

Auch wenn Sie andere Produkte oder Dienstleistungen kaufen, kann es vorkommen, dass Sie eine Rechnung ohne Mehrwertsteuer erhalten. In dem Fall handelt es sich bei dem verkaufenden Unternehmen um einen Betrieb, der die sogenannte Kleinunternehmerregelung gemäß § 19 UStG in Anspruch nimmt.

Die Kleinunternehmerregelung

§ 19 UStG ist für Kleinunternehmer:innen gedacht. Diese müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit sie Rechnungen ohne Umsatzsteuer ausstellen dürfen. Diese wären:

  • Im Gründungsjahr oder im vergangenen Geschäftsjahr darf der Umsatz maximal 22.000,00 EUR betragen. 📅
  • Im darauffolgenden Geschäftsjahr darf der Umsatz bei maximal 50.000,00 EUR liegen. 🛑

Beide Bedingungen müssen gleichzeitig erfüllt sein, damit ein Unternehmen die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen darf. Der Antrag erfolgt über den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, den die Kleinunternehmer:innen an das Finanzamt schicken müssen. 📝 Sobald der Umsatz in einem der beiden Geschäftsjahre höher ausfällt, muss das Unternehmen ab dem nächsten Geschäftsjahr Umsatzsteuer in den Rechnungen ausweisen und an das Finanzamt abführen. 

Welche Vorteile hat eine Rechnung ohne Mehrwertsteuer?

Eine Rechnung ohne Mehrwertsteuer hat mehrere Vorteile für die Aussteller:innen:

  • Der Verkauf findet zum niedrigeren Nettopreis statt, was zu Wettbewerbsvorteilen gegenüber der Konkurrenz und zu mehr Umsatz führen kann. 🙌
  • Die Kleinunternehmer:innen müssen keine Fristen für die Umsatzsteuervoranmeldung an das Finanzamt beachten. 🙅🏽
  • Es gibt keinen Aufwand für das Gegenrechnen der Vorsteuer. 🧘🏼‍♀️

Falls Sie als Kleinunternehmer:in die Kleinunternehmerregelung nicht anwenden und bei der Rechnungsstellung die Mehrwertsteuer mit angeben, profitieren Sie trotzdem von diesen Vorteilen:

  • Sie können die Vorsteuer von der Mehrwertsteuerlast abziehen.
  • Die Umsatzsteuer auf die Betriebskosten und weitere Ausgaben kann ebenfalls als Vorsteuer geltend gemacht werden.

Das Reverse-Charge-Verfahren

Bei einem Verkauf mit Mehrwertsteuer muss das verkaufende Unternehmen die Steuer einziehen und im Rahmen der monatlichen Umsatzsteuervoranmeldung an das Finanzamt weitergeben. Das Umsatzsteuergesetz erlaubt jedoch in § 13 b eine Ausnahme von dieser Vorgehensweise: das Reverse-Charge-Verfahren. Es handelt sich um eine Sonderregelung, die auch als Abzugsverfahren oder Umkehrung der Steuerschuld bezeichnet wird. Das Reverse-Charge-Verfahren können auch Betriebe in Anspruch nehmen, die die Kleinunternehmerregelung nicht nutzen und darum Rechnungen mit Mehrwertsteuer ausstellen. 🧾

Wenn zwei Unternehmen Geschäfte miteinander machen, die ihren Sitz in unterschiedlichen Ländern haben, erleichtert das Reverse-Charge-Verfahren den Verkauf. Das deutsche, verkaufende Unternehmen stellt eine Rechnung über den Nettopreis aus. Die Leistungsempfänger:innen im Ausland führen die Umsatzsteuer an das Finanzamt in ihrem Heimatland ab. Dadurch bleibt den ausländischen gewerblichen Käufer:innen eine Meldung und Auslandsüberweisung an das deutsche Finanzamt erspart. 😌 Auch die deutschen Unternehmer:innen müssen keine Meldung der Umsatzsteuer an das Finanzamt machen. Trotzdem dürfen die Leistungsempfänger:innen im Ausland die Umsatzsteuer als Vorsteuer geltend machen. 💡

Rechnungen ohne Umsatzsteuer bei Freiberufler:innen

Für bestimmte Berufsgruppen, die als Freiberufler:innen tätig sind, gilt dauerhaft eine Befreiung von der Umsatzsteuerpflicht. Zu den Freiberufler:innen, die eine Rechnung ohne Mehrwertsteuer schreiben dürfen, gehören unter anderem:

  • Ärzt:innen und Zahnärzt:innen 🩺
  • Hebammen 🍼
  • Heilpraktiker:innen 👩🏾‍⚕️
  • Physiotherapeut:innen 💆
  • Versicherungsmakler:innen 🧑🏽‍💼
  • ehrenamtliche Beschäftigte in der Pflege oder in der Jugendhilfe 🧒🏼

Von der Umsatzsteuer befreite Einrichtungen

§ 4 UstG führt zahlreiche Einrichtungen auf, die ebenfalls von der Umsatzsteuer befreit sind. Viele Heime, Dienstleister, Unterhaltungsangebote und Freizeitaktivitäten können basierend darauf Rechnungen ohne Mehrwertsteuer ausstellen, damit die Leistungen für die Kundschaft oder Besucher:innen nicht zu teuer werden.

Hier eine Aufstellung einiger Einrichtungen ohne Umsatzsteuerpflicht:

  • Rehabilitationseinrichtungen
  • Geburtshäuser
  • Hospize
  • Pflegeheime
  • Pflegedienste
  • Theater
  • Chöre
  • Museen
  • botanische und zoologische Gärten und Tierparks
  • Archive und öffentliche Büchereien

Das gilt es bei Rechnungen ohne Mehrwertsteuer zu beachten

Als Kleinunternehmer:in müssen Sie bei der Rechnungsstellung ohne Mehrwertsteuer darauf achten, dass Sie auf der Kleinunternehmer:innen-Rechnung einen entsprechenden Hinweis für Ihre Kundschaft platzieren. Aber keine Sorge: Dazu reicht ein einzelner Satz auf der Rechnung aus, der zum Beispiel wie folgt lauten kann:

  • Gemäß § 19 UStG keine Berechnung von Umsatzsteuer. 
  • Die Ausstellung der Rechnung erfolgt ohne Ausweis der Umsatzsteuer nach § 19 Abs. 1 Umsatzsteuergesetz. 
  • Nach § 19 Abs. 1 UStG enthält der Rechnungsbetrag keine USt.

Weitere gute Gründe, die Pflichtangabe als Kleinunternehmer:innen auf der Rechnung ohne Mehrwertsteuer zu vermerken: Wenn Sie vergessen, den Hinweis auf die Umsatzsteuerbefreiung in der Rechnung anzugeben, kommt es häufig zu Rückfragen der Empfänger:innen und die Zahlung verzögert sich. 🕣 Außerdem bekommen Ihre Geschäftspartner:innen einen unprofessionellen Eindruck von Ihnen, der Folgeaufträge verhindern kann.

Rechnung ohne Mehrwertsteuer: Muster

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